Kombigerät aus Espressomaschine und Mühle im Vergleich
Kombigerät oder doch zwei einzelne Geräte?
Kombinierte Geräte aus Siebträger und Espressomühle werden in immer größerer Vielfalt angeboten und Marken wie Sage und Breville wurden dadurch bekannt. Wir würden uns heute gern ein Beispiel vornehmen und klären, wo die jeweiligen Vor- und Nachteile eines solchen Kombigerätes liegen. Auch versuchen wir herauszufinden, für welchen Käufer diese All-in-One Espressomaschinen sich am besten eignen und für welche Gruppe an Kunden eher nicht.
Quickmill Pegaso 3035 PID mit integrierter Kaffeemühle:
Die Pegaso 3035 PID von Quickmill ist ein solches Kombigerät. Sie ist eine 15 Kg schwere Kombination aus Espressomühle und Einkreiser Espressomaschine mit Thermoblock. Mit 32 cm Breite, 39,5 cm Höhe und 28 cm Tiefe ist sie natürlich sehr platzsparend. Der 1,5 Liter große Wassertank ist seitlich rechts herausnehmbar, was sehr praktisch bei Oberschränken ist. Der Durchlauferhitzer aus Aluminium erhitzt das Wasser mit 1200 Watt. Als Brühgruppe verwendet Quickmill die hauseigene 58 mm Variante mit 3 Stegen, die sie bei den meisten ihrer Thermoblock Geräten verwenden.
Das Gehäuse wirkt hochwertig und besteht komplett aus Edelstahl. Zum Mahlen wird eine 130 Watt starke Espressomühle verwendet, die einen Mahlscheibendurchmesser von 43 mm besitzt und somit auf flache Mahlscheiben setzt. Für ein Kombigerät ist dies eher eine Ausnahme, da die Konkurrenz auf diesem Gebiet größtenteils auf konische Mahlwerke setzt. Der Bohnenbehälter ist mit 350 g großzügig bemessen. Die Mühle ist außerdem timergesteuert und wirft je nach gewählter Einstellung zwischen 2 und 15 Gramm aus. Im Lieferumfang ist lediglich ein Reinigungspinsel, ein doppelter Siebträger mit 2 Siebeinsätzen (Ein- und Zweitassensieb) und die Bedienungsanleitung enthalten. Einen 58 mm Tamper würden wir zusätzlich empfehlen, da wir die Möglichkeit des Tampers an der geplanten Vorrichtung der Maschine eher als suboptimal empfinden.
Vom angezeigten Brühdruck darf man sich nicht beirren lassen, da das Druckmanometer leider anstatt des anliegenden Drucks auf den Puck lediglich den aufgewandten Druck der Pumpe (vor dem Überdruckventil) misst. Die Dampflanze ist mit zwei Funktionen ausgestattet. Sie wird erst bei ausgefahrener Stellung aktiviert und in dieser kann nun Wasser aus der Dampflanze bezogen oder gedampft werden. Werden diese beiden Funktionen nicht genutzt, wird die Dampflanze in die eingefahrene Stellung gebracht, um Wasser aus der Brühgruppe beziehen zu können. Der Wechsel der Positionen wird ausdrücklich nur bei deaktivierter Pumpe empfohlen, um Schäden an Dichtungen zu vermeiden.
Die erzeugte Milchschaumqualität ist relativ übersichtlich, daher ist die Maschine für Espressotrinker geeignet, die hauptsächlich Espressi konsumieren. Wenn man nun die beiden einzeln verbauten Geräte etwas genauer betrachtet, fällt nun schnell auf, dass es sich in der Kombi um eine Quickmill Orione 3000 und einer Quickmill 060 EVO handelt, worauf wir später noch einmal eingehen.
Alternativen zum Kombigerät Quickmill Pegaso 3035 PID:
Lelit Kate PL82T PID mit integrierter Kaffeemühle:
Als direkte Konkurrenz bietet sich die Lelit Kate PL82T PID. Diese setzt jedoch anstelle des Durchlauferhitzers bzw. Thermoblocks auf einen 300 ml großen Messingboiler. Bei ihr kommt als Mahlwerk auch ein 38 mm Kegelmahlwerk zum Einsatz, sowie eine PID Steuerung. Das Dampfrad wirkt zwar nicht gerade wertig, jedoch ist der Dampfdruck für die kleine Maschine beachtlich und auch mit ihr lassen sich wunderbare Milchgetränke zaubern.
Mit 33 cm Breite, 27 cm Höhe und 43 cm Tiefe ist sie ähnlich groß, jedoch in Höhe und Tiefe anders dimensioniert als die Quickmill. Mit den 12 Kg ist sie circa 3 Kg leichter als ihre Konkurrenz. Die Lelit Kate bietet neben der einstellbaren Brüh- und Dampftemperatur auch die Einstellung einer Preinfusion bzw. eines Presettings. Auch einen Shottimer sowie einen mit 2,5 Liter üppig großen Wassertank bietet Lelit bei ihrer Kate. Preislich steht sie der Quickmill auch in nichts nach und ist sogar etwas günstiger als ihre Konkurrentin.
Entscheidet man sich aktiv gegen eine Kombination der Geräte, hat man meist die Möglichkeit für einen geringen Aufpreis die identischen einzelnen Geräte zu erwerben. Wie bereits erwähnt handelt es sich bei der Quickmill im Grunde um eine Quickmill Orione 3000 mit Quickmill 060 EVO Mühle. Bei der Lelit gäbe es die Möglichkeit als einzelne Geräte die Lelit PL81T und als Mühle alternativ die Lelit William PL71 zu wählen.
Durch die Entscheidung gegen ein Kombigerät stehen einem natürlich alle Türen offen und man kann aus unzählig vielen Geräten und Herstellern sich frei seine eigene Kombination zusammenstellen. So könnte man als kleines Beispiel sich als Espressomaschine für eine Lelit PL81T entscheiden. Als Mühle möchte man beispielsweise jedoch kein Kegelmahlwerk (wie bei Lelit Kate PL82T PID), sondern eins mit flachen Mahlscheiben. Hier könnte man sich für eine Eureka Mignon Silenzio mit 50 mm Mahlscheiben, eine Lelit PL71 mit 54 mm Mahlscheiben oder gar eine Single Dose Mühle, wie die Eureka Mignon Zero (55 mm Mahlscheiben) entscheiden, ohne groß den Preisrahmen damit zu sprengen.
Welche Vorteile bietet nun eine Kombination und für wen ist dies eventuell geeignet?
Als Vorteil dieser Kombination muss man ganz klar den Preis nennen. Natürlich spielt auch die kompakte Größe der All-in-One Espressomaschine eine große Rolle. Die Hersteller versuchen mit den Kombigeräten möglichst kostensparend ein komplettes Paket aus Siebträger und Mühle für den interessierten Einsteiger auf die Beine zu stellen. Hier wurde auch die Zielgruppe bereits genannt.
Die Hersteller richten sich mit ihren Kombinationen an den Einsteiger und möchten diesem Kunden den perfekten Einstieg in die Welt der Siebträger ermöglichen. So werden Kombigeräte meist lediglich in den unteren Preisregionen angeboten. Schließlich lässt sich ein Kombigerät eher suboptimal dem Kunden anbieten, der bereits eine Espressomaschine oder eine Espressomühle besitzt.
Ob eine solche Kombination nun für einen selbst geeignet ist, sollte man sich gut überlegen. Empfehlenswert ist dies überwiegend, wenn man als Einsteiger wenig Einblick in die Materie besitzt und nach einem kompakten und preisgünstigen Einstieg in die Welt der Baristi sucht. Auch für Kunden, die eher sporadisch vor haben Espresso mit diesen Geräten zu brühen, kann dies eine einfache und kostensparende Möglichkeit darstellen.
Kann man sich jedoch bereits im Vorfeld für die Materie begeistern und will sich damit gründlich auseinandersetzen, ist eine Kombination vorwiegend nicht die richtige Lösung. Denn man sollte beachten, dass spätestens bei einem möglichen Update eines der beiden Geräte, wieder beide fällig werden und man nun höchstwahrscheinlich beide Geräte durch einzelne ersetzen wird. Auch kann das Informieren im Vorfeld über diverse Möglichkeiten und die individuelle Planung der Geräte für seine ganz eigene Kaffeeecke großen Spaß bereiten.
Vor- und Nachteile auf einen Blick
Vorteile+ platzsparend + preiswert + praktisches Handling + weniger Maschinen stehen rum |
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Wir hoffen einen kurzen Überblick über diverse Kombigeräte gegeben zu haben und freuen uns auf ihre möglichen Fragen, damit wir die bestmögliche Kombination für ihre baldige "Barista Ecke" finden können.
Stay Caffeinated!
Euer Espressissimo Team