EMIL kommt von "electronic mill" und ist eine waschechte Singledosermühle der neuesten Generation!
Der Trend des „Single-Dosing“ schreitet in Kaffeeliebhaber Kreisen unaufhaltsam voran. Kein Wunder also, dass sich immer mehr Hersteller an die Marterie herantrauen und versuchen, mit ihrer Version der Single-Dosing Mühle den Heranwachsenden Home-Barista zu überzeugen.
Mit der EM1 hat EMIL den Einstieg in die Welt der Einzeldosierung gewagt und bringt jetzt mit der EMIL T64 die große Schwester auf den Markt.
Erster Eindruck der Singeldoser - Unboxing der T64
Während die EM1 Kaffeemühle mit ihrer einfachen Bauart und den etwas günstig wirkenden Bauteilen schon allein optisch das Einsteigermodell darstellt, ist die T64 ganz offensichtlich als Kampfansage an die inzwischen bewährten Single-Doser gedacht. Auf den ersten Blick lässt sich feststellen, dass man sich hier an der beliebten DF64 orientiert hat, allerdings mit einigen Anpassungen.
Die Verarbeitung ist sehr solide, die metallische Oberfläche fühlt sich sehr wertig an und ohne besonderen Schnickschnack gibt die Mühle optisch ein stimmiges Bild ab. Einzig an der Beschriftung, die einem die Drehrichtung anzeigt, könnte man sich stören. Diese ist wie so oft in einer anderen Schriftart als die Nummerierung des Mahlgrades.
Die T64 Single Dosing Mühle kommt mit einigen Features im Gepäck
Die T64 kommt mit einigen dankbaren Features, an denen man sich als angehender Home-Barista erfreuen kann. Der Metall Dosing-Cup mit dazugehörigem Funnel passt genau unter den Auswurf und führt zu wenig bis gar keinen Kaffeemehl-Überbleibseln an der Mühle.
Die Gummierte Halterung gibt einem auch die Möglichkeit, direkt in den Siebträger zu mahlen, sollte man sich den extra Arbeitschritt mit dem Dosing-Cup ersparen wollen.
Spaß macht auch die magnetische Nase. Mit einem einfachen Klick ist die Nase abgebaut, kann gesäubert und wieder hingeklemmt werden. Tolles Feature.
Im Ansatz der Auswurfnase ist zudem ein 2-in-1 Metallplättchen verbaut, dass einerseits als Flapper gilt und andererseits eine ionisierende Wirkung haben soll, um die statische Ladung zu minimieren. So spart man sich den auf Instagram so beliebten Griff zu RDT-Tool, dem kleinen Spritz Wasser auf die Bohnen.
Der Anti-Popcorning Hut im Hopper ist stabil mit dem Einfülltrichter verschweißt und schützt vor herumfliegenden Kaffeebohnen.
Unterschiede zur beliebten Giota DF64 Mühle
Anders als bei beispielsweise der DF64 hat man bei der EMIL T64 einen kleinen Stift in der Mahlgradeinstellung, sodass ein klicken zu hören ist, wenn der Mahlgrad verstellt wird. Die Klicks sind parallel zu den aufgezeichneten Strichen in der Mahlgradanzeige. Das führt dazu, dass man keine Verstellungen im zwischen den Klicks vornehmen kann - was allerdings in Anbetracht der vielen Klicks zu verschmerzen ist.
Das A und O sind die Mahlscheiben - viele Optionen möglich
Spannend an der T64 Kaffeemühle ist, dass sie ab Werk mit verschiedenen Versionen der 64mm Mahlscheiben ausgestattet bestellt werden kann. Der ambitionierte Kaffeeliebhaber kann also schon von Anfang an auf SSP High Uniformity Mahlscheiben zählen. Dazu wird bei der EMIL auch mit jeweils angepassten Halterungen gearbeitet, die auf die gewählten Mahlscheiben angepasst wurden - Dadurch kann gewährleistet werden, dass die Nullanzeige auch wirklich bei Null sitzt.
Durch die leichten Unterschiede in der dicke der verschiedenen Scheiben ist das nämlich bei Umbauten immer wieder ein Umstellungsproblem. Hier hat also offensichtlich auch jemand mitgedacht.
Mit Drehen im Uhrzeigersinn lässt sich der Trichter abschrauben und gibt einfachen Zugriff auf die Mahlkammer und die Mahlscheiben.
Die obere Mahlscheibe liegt dann lose auf und lässt sich mit zwei Fingern abheben. Die Rückstände die sich dann in der Mahlkammer ersichtlich zeigen, sind gering und beinahe gleich null. Mit dem im Paket enthaltenen Pinsel können (und sollten regelmäßig) Kaffeemehlrückstände aus der Kammer gebürstet werden.
Besonderheit bei der Mahlgradeinstellung
Wenn die obere Mahlscheibe abgedeckt ist, lässt sich auch die Mahlgradeinstellung verändern. Die Mühle lässt sich nähmlich stufenlos oder mit den Stufen betreiben. Geliefert wird sie mit Stufen, was sich aber ganz easy verändern lässt: Im Bild sieht man 5 Pins, auf denen die obere Mahlscheibe sonst aufliegt. Zieht man den 5. Pin oben mittig raus, ist die EMIL stufenlos - fertig!
Der Mahlvorgang im Test
Mit ihren 1400rpm mahlt die T64 Espressomühle von EMIL 18g dunkler Röstung in ca 10 Sekunden, bei mittlerer Röstung braucht sie ca 13 Sekunden und bei heller Röstung auf feinem Mahlgrad im Test knapp 20 Sekunden.
Der Lärm beim Mahlen hält sich in Grenzen, laut dB Messer bewegt man sich direkt neben der Mühle in einem Spektrum von 80-89 dB - variierend mit der Härte der Bohne. Mit zwei bis drei Stößen auf den Blasebalg ist auch der letze Krümel an Kaffeemehl aus der Mahlkammer in den Dosing-Cup und bereit für die nächsten Schritte der Kaffeezubereitung.
Das Mahlgut zeigt sich augenscheinlich sehr gleichmäßig fein und ohne erkenntliche Varianz. Der Flapper/ Ionisierer machen ihre Aufgabe zufriedenstellend, der Griff zum WDT-Tool wird dem fortgeschrittenen Heim-Barista nicht erspart bleiben, wenn eine perfekte Extraktion sichergestellt werden soll. Wer lieber zur altmodischen Tradition wechseln möchte findet hier unsere perfekten Kaffeemühlen per Hand.
Fazit zur Emil Singeldoser Mühle T64
Die EMIL T64 ist also rundum eine gelungene Mühle, die sich einige Features bekannter Single-Doser herausgepickt und verbessert hat. Gerade im Vergleich zur ersten EMIL Mühle, der EM1 ist sie ein riesiger Schritt nach vorne und eine Kampfansage an die Konkurrenz Giota und Niche!
Mit einem Einstiegspreis von unter 500€ für die Basisversion ist die T64 zwar keine günstige, aber dennoch gerecht bepreiste Mühle die sich sowohl für den Einstieg ins Single-Dosing, als auch für fortgeschrittene Einzeldosierer eignet.