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Fairer gehandelter Kaffee - Siegel & Auszeichnungen der Branche

Fair ist in. Neben fairem Kaffee und vielen weiteren Produkten des täglichen Lebens werden heute sogar Städte nach dem Fair-Prinzip zertifiziert. Die bekannteste Auszeichnung ist sicherlich das Fairtrade-Siegel. Aber auch viele andere Zeichen, Logos und Initiativen haben sich einen fairen Handel und Umgang auf due Fahne geschrieben. Hier die wichtigsten Akteure im Zertifizieren von fairen Standards.

TransFair – FAIRTRADE

Das internationale Fairtrade-Siegel von Fairtrade International (FLO) ist das bekannteste Label für fair gehandelte Produkte. Es ist das Siegel für Fairen Handel. Für Deutschland wird es von TransFair e.V. vergeben. Ist ein Artikel mit diesem Siegel ausgezeichnet, erfüllt er alle Bedingungen der Fairtrade-Standards. Die Zertifizierung gilt ausschließlich für das Produkt, nicht für die Hersteller-Firma. Obwohl laut TransFair e.V. 65 Prozent der Produkte mit diesem Siegel aus biologischem Anbau stammen, ist es kein Bio-Siegel. 

„fair+“ der Gepa

Das Logo „fair+“  tragen einige Produkte der Fair Trade
Company GEPA zusätzlich zum FLO-Siegel. Es soll darauf hinweisen, dass sich die GEPA über die Standards der FLO hinaus engagiert. Zusätzliche Länderzuschlage für Kaffeebauern oder Beratung bei Bio-Umstellung sind zwei davon. Insgesamt hat der größte Importeur für fair gehandelte Waren 17 Bedingungen für das Tragen ihres „fair+“- Zeichens formuliert. Das „fair +“ ist jedoch kein weiteres offizielles Siegel, es ist vielmehr ein Firmenlogo. Die GEPA handelt auch mit anderen Artikeln, für die es bislang noch keine offiziellen Fairtrade-Standards gibt, z.B. mit Kunsthandwerk.

Die Rainforest Alliance

Das Gütesiegel der Rainforest Alliance (RA) wird nur dann vergeben, wenn ein Produkt die Kriterien der Nicht-Regierungsorganisation „Netzwerk für eine Nachhaltige Landwirtschaft“ (SAN) erfüllt. Der Umweltschutz und die Förderung der Artenvielfalt sind die wichtigsten Kriterien dafür. Es ist für folgende Produkte erhältlich: Kaffee, Kakao, Bananen, Zitrusfrüchte, Blumen und Grünpflanzen.

BanaFair

BanaFair ist eine Non-Profit-Organisation für Entwicklungszusammenarbeit. Die Arbeitsstrukturen sind denen der GEPA sehr ähnlich. Sie vertreibt hauptsächlich Bananen von Kleinbauern aus Lateinamerika und unterstützt dort zahlreiche soziale Projekte. Ihre Arbeitsschwerpunkte liegen vor allem in der  Organisation von Bildungs- und Öffentlichkeitskampagnen und in Lobbyarbeit. BanaFair arbeitet außerdem eng mit dem Naturland Verband zusammen.

UTZ certified

Utz-Zertifikat_logoUTZ ist ein Nachhaltigkeitsprogramm für Kaffee, Kakao und Tee, an dem renommierte Marken beteiligt sind. Landwirten wird ermöglicht, ihre Produktivität, Produktqualität und Effizienz unter Achtung von Mensch und Umwelt zu steigern. Es ermöglicht ihnen, größere Mengen zu niedrigeren Kosten zu produzieren, wodurch der Lebensstandard der landwirtschaftlichen Gemeinden verbessert werden kann. Verbraucher können ihre Lieblingsmarke genießen und somit gleichzeitig zu einer nachhaltigeren Welt beitragen.

4C certified

Das 4C System ist ein Grundlagenkonzept, dass sich für die kontinuierliche Verbesserung der sozialen,  okölogischen und ökonomischen Bedingungen im Kaffeesektor einsetzt. Langfristig sollen die Lebensbedingungen der Produzenten sowie deren Marktzugang verbessert und der Umweltschutz gefördert werden. Die 4C Association arbeitet mit einem praxisorientierten, transparenten und glaubwürdigen System. Sie informiert über Nachhaltigkeit im Kaffeehandel des Massenmarktes und unterstützt Unternehmen dabei, soziale und ökologische Verantwortung zu übernehmen.

Naturland Fair

Mit dem neuen Siegel des Verbands für ökologischen Landbau werden gleichzeitig ökologische sowie „Fair-Handels“ – Kriterien geprüft. Die Naturland Fair Richtlinien wurden gemeinsam mit den Fair-Handelsorganisationen GEPA, dwp und BanaFair entwickelt  stehen im Einklang mit den Fairtrade-Standards der FLO. Das Siegel bietet das erste Mal einzelnen Bauern oder Händlern die Möglichkeit, ihre Produkte zertifizieren zu lassen. Dabei werden Produkte aus den Ländern des Südens und des Nordens zertifiziert. Naturland ist einer der größten Verbände, die den ökologischen Anbau fördern.

Fair-Trade im Weltladen

In den Anfängen der Fair-Trade-Bewegung waren Fair-Trade-Produkte nur in den wenigen sogenannten „Weltläden“ erhältlich. Heute gibt es deutschlandweit um die 800 Weltläden, von denen die meisten im „Weltladen-Dachverband“ vertreten sind. In den Weltläden gibt ist das gesamte Sortiment der Fair-Trade-Produkte: von Handwerkskunst über Lebensmittel, bis hin zu Spielzeug. Die Weltläden verstehen sich als Non-Profit-Organisation: Gewinne bleiben im Laden und werden zum Beispiel für den Ausbau des Ladens, Informationsveranstaltungen zum Thema fairer Handel oder Mitarbeiterschulungen ausgegeben.

Fair-Trade beim Discounter

Längst haben Fair-Trade-Produkte auch Einzug ins Sortiment der Discounter gefunden. Während beispielsweise Lidl fair gehandelte Produkte unter der Eigenmark FAIRGLOBE dauerhaft im Sortiment führt, sind die Fair-Trade-Produkte unter der Eigenmarke ONE WORLD von Aldi-Süd eher Aktionswaren in bestimmten Zeiten. Beide Unternehmen sind Lizenznehmer von TransFair e.V. und somit tragen ihre Produkte neben dem Markennamen auch das Fairtrade-Siegel. Lidl hat derzeit ständig zwölf fairtrade-zertifizierte Produkte im Sortiment und wurde für seine Vorreiterrolle mit dem „Fairtrade-Award“ ausgezeichnet. Allerdings steht TransFair e.V. für diese Entscheidung teils heftig in der Kritik: Einige wollen nicht wahrhaben, dass der Verein mit einem Unternehmen, das in seinem eigenen Land für den Umgang mit den eigenen Mitarbeitern kritisiert wird, zusammenarbeitet. Für TransFair e.V. zählt allerdings die Tatsache, dass auf diese Weise möglichst viele Menschen Zugang zu Fair-Trade-Produkten erhalten.

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